Die Arbeit des Deutschen Terminologie-Tages e.V. hat zum Hintergrund, dass infolge der rasanten wissenschaftlich-technischen Entwicklungen der jüngsten Zeit die fachlichen Kommunikationsprobleme immer größer werden.
Aufgrund der wachsenden Spezialisierung wird es nicht nur immer schwieriger, Expertenwissen für Laien zugänglich zu machen, auch die Verständigungsschwierigkeiten von Experten untereinander nehmen zu. So braucht z.B. die technische Fachsprache Millionen von Fachausdrücken, um die Flut der technischen Neuerungen in all ihren Komponenten sprachlich erfassen zu können. Die Neuprägung solcher Fachausdrücke läuft dabei meist völlig unkoordiniert ab, was in einzelnen Bereichen bereits zu einem regelrechten "Begriffswirrwarr" geführt hat.
Die angedeuteten Probleme nehmen noch einmal ganz erheblich zu, wenn an der technischen Kommunikation mehrere Sprachen beteiligt sind. Übersetzte Fachtexte sind häufig noch unverständlicher als die Originaltexte; Fachwörterbücher hinken um Jahre hinter der technischen Entwicklung her; unterschiedliche Normen in den verschiedenen Ländern sorgen für weitere Schwierigkeiten.
Die Ausweitung der Mehrsprachigkeit hat besonders in Europa stark zugenommen (23 Amtssprachen [einschließlich Gälisch] bedeuten 506 mögliche Sprachkombinationen mit drei verschieden Schriften [Lateinisch, Griechisch und Kyrillisch]); der Beitritt weiterer Länder mit noch mehr Sprachpaaren ist absehbar. Politik, Wirtschaft und Verwaltung arbeiten heute weltweit, und alle sind auf eindeutige Kommunikation angewiesen.
Eine Verstärkung der Zusammenarbeit - innerhalb der Europäischen Union, aber auch darüber hinaus - zwischen allen Bereichen, in denen Terminologiearbeit geleistet wird, ist unbedingt erforderlich. Noch immer wird sehr viel kostspielige Doppelarbeit geleistet mit der Folge, dass wichtige Aufgaben nicht in Angriff genommen werden können, weil es an Zeit und Geld fehlt.
Der Deutsche Terminologie-Tag e.V. sieht es als seine Aufgabe an, diese Probleme bewusst zu machen und Wege zu verbesserter Kommunikation durch Terminologiearbeit aufzuzeigen. Er tritt in öffentlichen Veranstaltungen und - von Fall zu Fall - in Form von Expertengruppen in Erscheinung und versteht sich als ständiges Forum zur Behandlung terminologischer Belange, das Einzelpersonen, Firmen und staatliche Stellen im In- und Ausland im Bereich der Terminologie durch Beratung und Koordination unterstützt.
So ist aus einer Expertengruppe des DTT das 'Deutsche Institut für Terminologie (DIT) e.V.' hervorgegangen, in dem sich renommierte Vertreter aus Praxis und Lehre zusammenfinden. Es fungiert u.a. als Fachbeirat des DTT e.V. und berät zusammen mit dem DTT e.V. bei terminologischen Fragen.
Der DTT e.V. arbeitet eng mit anderen auf dem Gebiet der Terminologie tätigen Institutionen zusammen, so z.B. im Rat für Deutschsprachige Terminologie (RaDT), einer Initiative der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen UNESCO-Kommissionen und mit der European Association for Terminology (EAFT). Weiter ist nunmehr der DTT e.V. für den deutschsprachigen Raum im Vorstand von Infoterm vertreten, in dem weltweit die Interessen der Terminologie wahrgenommen und gefördert werden.